Dolby Atmos im Heimkino - 3D Kino für die Ohren
Hören Sie, wie Flugzeuge über Sie hinweg fliegen, Blätter über Ihrem Kopf rascheln oder Regen auf Sie niederprasselt. Einmal erlebt möchte man es nie wieder missen. Mit Dolby Atmos ist die dritte Dimension im Heimkino nun auch für die Ohren bei Film, Musik und Spielen angekommen. Das Nachrüsten von Dolby Atmos im Heimkino ist denkbar einfach. Auch preislich stellt es keine große Hürde mehr dar, da durch den großen Trend nicht nur eine große Auswahl sondern auch geringere Kosten auf die Heimkinobegeisterten zukommen. Doch es stellt sich natürlich die Frage, auf was man achten muss und was mit dem bestehenden System geschieht. Auch stellt sich die Frage, ob man sich den 3D-Sound über Aufsatzlautsprecher, Deckenlautsprecher oder aus einer festen Kombination aus Standlautsprechern mit integrierten Dolby Atmos Lautsprechermodulen ins Heimkino holt. Diesen Fragen gehen wir hier nach, so dass jede einzelne Komponente vom passenden Player, über den richtigen Receiver bis hin zu den extra dafür konstruierten Dolby Atmos zertifizierten Lautsprechern im Einklang steht.
Sound Formate wie Dolby Atmos, DTS:X und AURO3D
Der 3D Sound wird nicht nur vom Hause Dolby angeboten, sondern auch von dts und Auro. Beide Formate bieten ebenfalls sehr gute bis überragende Raum füllende Effekte. Jedoch hat sich Dolby Atmos in der Breite bei Filmen und Receivern durchgesetzt, so dass man davon sprechen kann, dass Stand Juli 2019 auf über dreihundert Filme mit Dolby Atmos Tonspur nicht einmal neunzig Filme mit DTS:X Tonspur versehen sind. Auro3D hingegen ist sehr häufig im Kino, aber fast gar nicht auf Blu-ray zu finden. Aktuell sind das neun Titel.
Dolby Atmos
Dolby Atmos ist das bekannteste der 3D Soundformate – nicht zuletzt, weil bereits eine ganze Reihe Kinos mit einer derartigen Anlage ausgestattet ist. Und auch im Heimkino konnte sich Dolby Atmos durchsetzen. Derzeit gibt es fast keinen Receiver mehr, der dieses Tonformat nicht bedienen kann und auch die Zahl der Dolby Atmos Lautsprecherwächst stetig. Dolby Atmos arbeitet mit Audio Objekten, die von einem Decoder in Echtzeit auf verschiedenen Kanälen verteilt werden. Von dem ehemals kanalbasierten Klang ist man also weggekommen und Klänge können nun frei im Raum bewegt werden.
DTS:X
Mit etwas Verspätung brachten die Kalifornier von DTS Anfang 2016 ebenfalls ein Codec für 3D Sound heraus. Allerdings erst als bereits Dolby Atmos und auch Auro 3D sich auf dem Markt einen Namen gemacht hatten und bereits in Receivern und Filmen fest verankert waren. Somit war der Start nicht einfach und der Markt musste über etliche Updates in die heimischen Kinos gelangen um die Technik fit für den nun dritten Standard zu machen. Mittlerweile ist davon aber nichts mehr zu merken und das dritte Format für 3D Sound ist angekommen. Auch die Filmauswahl ist gemessen für den späten Start sehr hoch.
Das Konzept ist wie bei Dolby Atmos. DTS:X arbeitet mit Audio Objekten, die von einem Decoder in Echtzeit auf verschiedene Kanäle verteilt werden. Auch bei diesem Konzept können bestehende Heimkinos um zwei oder mehr Höhenlautsprecher eränzt werden. Dies brachte zumindest gegenüber Auro 3D, welches in der kleinsten Konfiguration mindestens ein 9.1 Set abbilden muss, einen enormen Vorteil und schnellere Akzeptanz bei potentiellen Käufern Ziel ist es auch hier mit unter der Decke installierten Lautsprechern oder Effektlautsprechern neue Ebenen zu schaffen und den Zuhörer rundum einzuhüllen.
Auro 3D
Wie Dolby Atmos und DTS:X ergänzt das belgische Unternehmen Auro Technologies mit Ihrem 3D Soundformat Auro 3D bestehende Surround Sets. Es werden die auf der unteren Ebene spielende Lautsprecher ergänzt um mindestens vier weitere Lautsprecher, welche die obere Ebene abbildet. Allerdings haben die Belgier ihr eigenes Konzept und heben sich so von den beiden erstgenannten Formaten ab.
Wir erinnern uns, dass Dolby Atmos und DTS:X Audio Objekte in Echtzeit verschieben. Bei Auro 3D werden im Unterschied voneinander getrennte Spuren an die mindestens vier zusätzlichen Höhenkanäle weitergeleitet. Der Vorteil für den Hörer ist, dass durch die mindestens vier Höhenlautsprecher eine genauere Ortung des Klangs als bei einem 5.1.2 System wahrgenommen werden kann. Es kann sogar mit dem VoG („Voice of God“, zu deutsch „Stimme Gottes“) ein Deckenlautsprecher direkt über dem Zuschauer platziert werden und so eine dritte Ebene aufgebaut werden. Dolby Atmos und DTS:X arbeiten hingegen ausschließlich mit zwei Ebenen. In der Spitze kann so in der unteren Ebene (surround layer) ein 7.1 Set stehen, in der der zweiten Ebene (height layer) vier Surround- und ein zusätzlicher Centerlautsprecher, welche von der dritten Ebene (top layer) mit der VoG vollendet wird.
Alle drei Soundformate haben auf jeden Fall eines gemein. Nämlich das Einhüllen des Zuschauers und Zuhörers auf mindestens einer weiteren Ebene. Allerdings hat Dolby Atmos durch den frühen Start und eine von den Kosten ausgeglichenere Lösung beim Wettstreit um die deutschen Heimkinos die Nase deutlich vorn.
Voraussetzungen für Dolby Atmos prüfen
Schauen wir rein, was benötigt man alles um Dolby Atmos Zuhause erleben zu können?
Receiver
Im Grunde genommen benötigt man nur einen Dolby Atmos-fähigen Receiver mit einem bestehenden 5.1 Lautsprecher-System. Dieses kann in den meisten Fällen komplett bestehen bleiben. Obacht geben muss man allerdings bei einem bestehendem 7.1 System mit der Anzahl der Kanäle. Bei einem Dolby Atmos Receiver wie dem Onkyo TX-NR676 kann man entweder 7.2 oder 5.2.2. abbilden und hätte somit zwei Lautsprecher zuviel bzw. zwei zu ersetzen. Die dritte Zahl bei 5.2.2 steht hier für die Anzahl der Höhenlautsprecher.
Die meisten auch günstigen Receiver ab 2014 können Dolby Atmos in der Regel bereits von Haus aus. Solltet ihr euch unsicher sein, prüft ob bei den Anschlüssen „Heights“ zu finden sind. Wenn ihr einen günstigen Receiver für den Einstieg sucht, der diese Voraussetzungen ganz sicher mitbringt, findet ihr ihn hier .
Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr euch vor dem Receiver Kauf entscheidet, welches System ihr langfristig haben wollt und welche Tonformate es beherrschen muss. Wenn ihr zum Beispiel für ein kleines Vermögen den Onkyo TX-RZ3100 holt, welches ein toller 11.2 Bolide ist, aber später doch auf Auro3D aufrüsten wollt, steht ihr leider im Regen. Dieses Format bieten nur die Hersteller Denon und Marantz zur Verfügung. Wer hingegen sagt, dass das am häufigsten auf Scheiben zu findende Format das richtige für einen ist, der kann bei allen Herstellern fündig werden. Da ein Heimkino ein nicht enden wollendes Hobby ist, sollte man direkt nach einem Receiver Ausschau halten, der auch die zukünftigen Projekte, wie zum Beispiel das Aufrüsten von zwei auf vier Höhenlautsprecher, abbilden kann.
UHD Player
Wenn der passende Receiver gefunden ist, muss man noch danach schauen, dass auch der richtige Player zum Abspielen vorhanden ist. Nicht selten findet man zum Beispiel die deutsche Dolby Atmos Tonspur nur auf der UHD und nicht auf der normalen Blu-ray oder einer DVD. Daher sollte man alle Formate abspielen können. Eine gute Auswahl hierfür findest du direkt hier.
Spielekonsole
Bei den Konsolen sieht es schon wieder anders aus. Hier können bei weitem nicht alle das 3D-Soundformat abspielen. Bei Nintendo gibt es leider gar keine Konsole und eine Playstation kann dies nur mit ein wenig Tricksen. Die einzige Konsole die das Format problemlos beherrscht ist die Xbox von Microsoft. Hier kann man als Geheimtipp auch die Xbox One S erklären, da sie nicht nur als Konsole, sondern auch schon als UHD Player inklusive Dolby Atmos und HDR vielen Player den Rang abläuft – und das nicht nur beim Preis. Wie sie sich im Vergleich zur neuesten Konsole aus dem Hause Microsoft schlägt könnt ihr hier nachlesen. So könnt ihr nicht nur Filme, sondern auch Spiele in vollumhüllenden 3D Sound genießen.
Welche Lautsprecher sollte man wählen?
Das ist für viele die wichtigste Frage, denn meist besteht schon ein System welches nicht komplett getauscht werden soll, oder sich noch im Aufbau befindet. Dabei gibt es Einiges zu beachten, aber glücklicherweise auch verschiedenste Wege um an die neue Dimension zu gelangen.
Dolby Atmos Aufsatz-Lautsprecher
Die erste und deutlich einfachere Wahl sind zertifizierte Dolby Atmos Aufsatzlautsprecher. Man stellt diese einfach auf seine Frontlautsprecher und diese strahlen den Ton, durch die Decke reflektiert, über die Köpfe der Zuschauer. Hier kann man mit zwei Lautsprechern bereits sehr günstig einsteigen. Zum Beispiel mit dem Paar von Onkyo SKH-410. Diese bilden die günstigste Methode dar mit einem Paarpreis von meist unter 100 Euro. In dieser Preisklasse erhält man zwar schon ein vorher nie dagewesenes akustisches Raumgefühl, aber richtig gut spürbar werden die Effekte ungefähr ab 300 Euro für das Paar. Dass es auch exklusiver geht zeigt dann zum Beispiel der Hersteller Quadral, wo das Paar bereits bei 400 Euro liegt oder der amerikanische Hersteller Klipsch mit einem Paarpreis von ungefähr 500 Euro.
Wer nach Lautsprechern Ausschau hält, die sowohl optisch, als auch vom Klangbild her optimal zu dem bestehenden System passen, der erhält eine Übersicht der gängigsten Modelle welche die bekanntesten Hersteller und auch Modelle abdeckt. Hier sind sie nach dem Preis aufsteigend sortiert angeordnet mit wichtigen technischen Zusatzinformationen, Preisen und Bildern. Preis-Leistungs-Sieger ist in jedem Fall das Paar von Dali mit dem Modell C1. Dieses Modell kann wahlweise als Aufsatz für die Front- und/oder Surroundboxen verwendet werden bzw. als Höhenlautsprecher in einem Heimkinosystem als Wandlautsprecher oder Stereo-Lautsprecher verwendet werden.
Richtig stylisch geht es dagegen mit den Modellen von Klipsch. Bei dem Paar Klipsch RP-140-SA mit Ihrem typischen bronzefarbenen Blickfang und dem für den amerikanischen bekannten Horn ist man auf jeden Fall in der Oberliga bereits angekommen.
Im Bild sind von oben links nach unten rechts folgende Hersteller zu sehen: Teufel, Onkyo, Quadral, Nubert, Klipsch, Magnat.
Vorteile von einem Dolby Atmos zertifizierte Aufsatz-Lautsprecher:
- Keine nachträgliche Deckenmontage notwendig
- Kein langer Kabelkanal an die Decke notwendig
- Fast jeder Hersteller bietet ein passendes Modell an
- Der Paarpreis bietet zwischen 100 – 800 Euro für jeden ein passendes Angebot
- Kann als Mieter problemlos in die nächste Wohnung mitgenommen werden
- Optisch fast immer passend zum bestehenden Set erhältlich
- Flexibel in der Neujustierung bei neuem Sofa
Deckeneinbaulautsprecher
Die Alternative sind Deckeneinbaulautsprecher. Diese sind zwar klanglich überlegen, da der direkte Ton einem reflektierten immer vorzuziehen ist, aber nicht immer die bessere Wahl. Gerade bei hohen oder schalldämmenden Decken sollte man zu ihnen greifen. Beachten muss man bei dieser Art von Lautsprechern aber, wenn diese nicht sauber in die Decke eingebaut werden können oder dürfen, zum Beispiel wenn man Mieter ist, dass die Optik des Raumes leidet.
Ein Beispiel für sehr beliebte Decken-Einbaulautsprecher sind die Magnat Interior IC 82 2-Wege High-End Decken-Einbaulautsprecher. Diese werden auch oft wegen dem guten Preis-Leistungsverhältnis gewählt.
Vorteile von einem Deckenlautsprecher:
- Direkter Sound ist immer einem indirekten vorzuziehen
- Bei abgehängter Decke oder Neubau können diese nahezu unsichtbar verbaut werden
- Ist in der Anschaffung günstiger als Dolby Atmos zertifizierte Lautsprecher
Nachrüst-Set
Vereinzelt findet man aber auch Standlautsprecher, welche oben zusätzlich einen Dolby Atmos Lautsprecher integriert haben. So kann man den Großteil eines Systems bestehen lassen und nur zum Beispiel die zwei Frontboxen austauschen oder eine Erweiterung von 5.1 auf 7.1.2 vornehmen – einen passender Receiver vorausgesetzt.
Mit von der Partie sind hierbei zum Beispiel der deutsche Hersteller Teufel mit seinem LT 5 Ausbau-Set, oder der amerikanische Hersteller Klipsch mit den RP-280FA Lautsprechern. Der japanische Hersteller Onkyo hat dagegen ein 5.1.2 Komplett Set, mit ebenfalls Dolby Atmos zertifizierten Lautsprechern, welche in den Frontlautsprechern bereits integriert sind (siehe weiter unten bei der Überschrift Komplett-Set). Man findet diese Methode der 3D Sound Gewinnung bei Weitem nicht bei allen Lautsprecher-Herstellern, weshalb es gut ist, dass die Dolby Atmos Aufsatzlautsprecher sich mit einem bunten Blumenstrauß an Preisen, Formaten und Farbvariationen durchgesetzt haben.
Vorteile von einem Nachrüst-Set:
- Keine Montage von Lautsprechern an der Decke
- Großteil eines bestehendes Systems bleibt erhalten
- Keine optischen Veränderungen durch Aufsatzlautsprecher
- Klangbild wird nicht von Fremdhersteller beeinflusst
- Preiswerter als Kauf eines neuen Sets
Fazit zu Dolby Atmos-Lautsprechern
Für welche Variante man sich dann entscheidet ist natürlich jedem selbst überlassen. Auf Grund der simplen und flexiblen Einsatzmöglichkeit wählen die meisten zwei zusätzliche Dolby Atmos zertifizierte Aufsatz-Lautsprecher um die man ein bestehendes System ergänzt – bei entsprechender technischer Ausstattung und gehobenerer Raumgröße können es auch vier an der Zahl sein. Darüber hinaus befindet man sich schon im Profi Bereich. Egal jedoch, für welche Variante man sich entscheidet – es wird ein auf jeden Fall bereicherndes Klangerlebnis mit sich bringen.
Günstiger Einstieg via Komplettsystem
Wer einfach nur direkt loslegen will und noch keinerlei Surround Set sein Eigen nennt, der hat auch die Möglichkeit alles aufeinander abgestimmt und als Komplett-Paket zusammen zu kaufen. Onkyo hat hier zwei schöne Einsteiger-Pakete zusammengestellt – sowohl für den kleinen Geldbeutel, als auch für gehobene Ansprüche. Der preiswerte Einstieg wird mit dem Onkyo HT-S5805 (B) 5.1.2-Kanal Heimkinosystem abgebildet. Receiver, Dolby Atmos, 4K, Ultra HD, HDCP 2.2, Bluetooth ist alles direkt mit an Bord. Die Dolby Atmos Lautsprecher sind hier direkt in die großen Frontboxen mit integriert. Die gehobene Variante ist das Set Onkyo HT-S9800THX 7.1-Kanal Heimkinosystem mit THX Zertifizierung, WIFI und deutlich mehr Reserven.
Wer hingegen auf dem deutschen Markt einkaufen möchte, der erhält ein Komplett Set auch von Teufel mit dem LT 5 Set, welches direkt als 5.1.4 Set aufschlägt. Hier sind die Kosten aber auch die Qualität selbstverständlich deutlich über den Onkyo Modellen und ein Receiver wird ebenfalls noch benötigt. Welches Modell diese Lautsprecher optimal befeuern kann könnt ihr auf dieser Seite den unten stehenden Tabellen entnehmen.
Fazit zu Dolby Atmos im Heimkino
Egal ob über zertifizierte Dolby Atmos Lautsprecher, mit einem Nachrüst-Set oder Deckeneinbaulautsprechern – die dritte Dimension für die Ohren lohnt sich immer und bietet nach der Einführung des Surround Sounds endlich wieder einen Meilenstein in der Klangwelt. Mit Dolby Atmos werden die Klänge nun mitten durch das Heimkino bewegt und es entsteht ein vorher nicht dagewesenes Raumgefühl. Selbst Filme die noch keine entsprechende Tonspur haben werden aufbereitet und es bietet sich ein klanglich ganz neues Gefühl, das man anschließend nicht mehr missen möchte.
Mittlerweile gibt es zum Glück auch ein große Anzahl an Filmen, die Dolby Atmos mit einer deutschen Tonspur in euer Heimkino bringen. Eine Liste aller Filme mit Dolby Atmos, wenn auch nur für das Kino, oder nur mit einer englischen Tonspur, ist auf der Dolby Seite zu finden.
Wer nun noch am Überlegen ist, dem sei empfohlen einmal die kleinste Variante von Onkyo zu bestellen und es auszuprobieren. Wer direkt in der Mittelklasse zugreifen möchte, sollte sich unbedingt die zwei Preis-Leistung Sieger von Magnat und Dali anschauen. Ein Liste der am häufigsten gekauften und auch gängigsten Modellen finden du unter dem unten stehenden Link.
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