Die richtige Aufstellung der Lautsprecher

Es gibt drei wichtige Faktoren die einem Heimkino den richtigen Klang verleihen können und in vielen Fällen den Unterschied zwischen einem Genuss für die Ohren und einer besseren Heimkinoanlage ausmachen.

Das ist zum Einen natürlich die Qualität der Lautsprecher. Und hier gilt auch, dass ein sehr kleiner Lautsprecher, obwohl viele Hersteller mittlerweile viel aus Ihnen herausholen können, kein Ersatz für Regallautsprecher oder echte Standlautsprecher mit einem entsprechenden Volumen darstellen kann. Hinzu kommen natürlich noch deren Beschaffenheit und Technik innerhalb der sechs Wände.

Der zweite sehr wichtige Faktor ist die Raumakustik. Dies ist allerdings ein zu großes Feld an Einflüssen, welches in der Regel meist nicht oder nur wenig beeinflusst werden kann, wenn es sich um ein normales Wohnzimmer handelt das von mehreren Personen im Haushalt genutzt wird. Daher wird an dieser Stelle die Raumakustik und deren Gegebenheiten nicht im Detail beleuchtet.

Der dritte große Faktor ist wiederum ein Punkt, der sowohl von Laien, als auch von Heimkinoprofis umgesetzt werden kann und auch sollte. Es geht, wie die Überschrift schon vermuten lässt, um die optimale Aufstellung und Platzierung der Lautsprecher. Dieser Punkt klingt erst einmal nicht nach einer großen Herausforderung, ist aber in den meisten aller Haushalte nicht zu 100% umsetzbar. Die Realität zeigt nämlich, dass bei einem Wohnzimmer in der Regel zuerst die Einrichtung und Dekoration installiert werden und im Anschluss dann überlegt wird, wo denn nun noch die ganzen Lautsprecher untergebracht werden können. Zudem stellen die meisten Personen das Sofa direkt an die Wand, da der Platz dahinter ansonsten nicht mehr genutzt werden kann (außer für Lautsprecher).

Wo fängt man an?

Zu allererst sollte man sich auf die Suche begeben, an welchem Platz im zukünftigen Heimkino die Front untergebracht werden soll. Darunter versteht man das Bild (Fernseher oder Leinwand), die Frontlautsprecher und den Centerlautsprecher. Häufig wird auch dort der oder die Subwoofer zwischen Center und Frontlautsprecher gestellt. Im optimalen Fall ist der ausgewählte Platz vollständig symmetrisch, da auch ein sehr guter AV Receiver größere Differenzen nicht ausgleichen kann. Kann man das nicht gewährleisten, sollte man sich überlegen, die geplante Aufstellung um 90° im Raum zu drehen, so dass eventuell störende Faktoren wie eine Tür oder ein Fenster aus der Planung herausgenommen werden können. Oft wird in so einem Fall das Sofa dann zum Raumteiler.  An diesem Punkt der Planung kann auch ein Heimkino Einsteiger bereits durch kleine Veränderungen hörbare Effekte und Mehrwerte erreichen.

Toll ist, wenn die Front einmal steht, dass der Rest nur noch eine Frage der Kabelverlegung darstellt. Sollte es hierbei Probleme geben, gibt es auch viele kabellose Lösungen um zum Beispiel einen Beamer oder Fernseher zu erreichen. Einer dieser kleinen Helfer ist zum Beispiel der Microsoft Wireless Display Adapter.

Das Stereo Dreieck

Jeweils in gleichem Abstand, zur linken und zur rechten je ein Front-Lautsprecher, werden die beiden Lautsprecher neben dem Bildschirm platziert. Dabei ist eine Einhaltung des Stereo-Dreiecks zu empfehlen. Das Stereo-Dreieck besagt, dass die beiden Front-Lautsprecher und die Hörposition die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks bilden sollen. Das bedeutet auch, dass die Frontlautsprecher entsprechend in Richtung Referenzplatz gedreht werden sollen.  Gibt es dauerhaft mehrere genutzte Sitzplätze im Heimkino, so können auch auf dessen äußere Positionen die Frontlautsprecher eingedreht  werden.

Auf diesem Bild ist die Ausrichtung auf den Referenzplatz und das Stereodreieck hervorragend zu erkennen. Als Modell dient hier ein klassisches 5.1 System. Die angegebenen Winkel zeigen das mögliche Spiel an, welches man für optimalen Hörgenuss hat und auch ausprobieren sollte.

Nur auf der richtigen Höhe und mit dem richtigen Abstand machen Lautsprecher Spaß

Bei diesem sehr wichtigen Punkt darf es keinerlei Kompromisse aus Gründen der Optik geben. Nur Standlautsprecher gehören auf den Boden und Effektlautsprecher können an der Decke zu finden sein. Dies trifft aber in keinem Fall auf alle anderen Lautsprecher zu. Ist die Sitzposition einmal festgelegt, gehören die Lautsprecher auf Ohrenhöhe. Alles andere führt unweigerlich zu einem verfälschten, meist auch hallenden und nicht sauber lokalisierbaren Klang. Eine Besonderheit stellt der Center Lautsprecher dar. Er kann mittig über- oder unterhalb des Bildes und bei einer schalldurchlässigen Leinwand, wie im echten Kino auch, hinter derselben platziert werden. Aber auch hier gilt es entsprechende Abstände zur Decke und zum Boden zu wahren.

Hält man sich an diese Regeln und kombiniert diese mit dem Stereo Dreieck, kann nun nicht mehr viel schief gehen. Für alle, die dies noch nicht berücksichtigt haben, wird sich eine deutliche Verbesserung ergeben.

Auf diesem Bild ist erkennt man die Herausforderung, ein 7.1 System optimal im Raum zu platzieren. Jede Menge Platz im Raum und hinter dem Sitzplatz sind notwendig um das Beste aus einem System herausholen zu können. Der optimale Sitzplatz geht von der Mitte des Raumes bis zum hinteren Drittel und sollte keinesfalls zu nahe an der Wand sein.

Die Surround Lautsprecher – eine Sache für sich

Hier muss man erst einmal an einer anderen Stelle anfangen, nämlich beim Sitzplatz und dem damit einhergehenden Abstand zur Rückwand. Die meisten Heimkinos haben leider das Sofa das Sofa direkt an der Wand. Das sieht zwar meist am besten aus und ist auch häufig dem begrenzten Platz in einem Wohnzimmer geschuldet, aber alles andere als optimal unter der Betrachtung akustischer Gegebenheiten. Wie im echten Kino auch, sind die besten Plätze in der Mitte und im hinteren Drittel des Raumes, jedoch nie direkt an der Wand.

Nur so erreichen einen auch die Effekte der normalerweise zwei bis vier Surround-Lautsprecher. In welchem Winkel und an welchem Platz diese im optimalen Fall angebracht werden sollten, ist auf den beiden Bildern von Dolby sehr gut beschrieben. Da dies aber in meinen Augen von mehreren Faktoren abhängig ist, wie Kopflehnen, Fenstern, Pflanzen und vielen anderen Einflussfaktoren, muss hier ein wenig ausprobiert werden. Zum Testen helfen hier Trailer und Testtöne. Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr von eurem Referenzplatz aus jeden Lautsprecher sehen könnt. Das ist wie mit einem Fotoapparat. Wenn ihr ihn sehen könnt, dann seid ihr zu 100% auf dem Foto drauf. Ebenso verhält es sich mit dem Ton. In der Regel sollte bei eurem Hörtest dann eine Entfernung der Lautsprecher von ca. 1,5 Metern entstehen im Surround Bereich, am besten alle mit gleichen Abständen voneinander im Bogen um euren Referenzplatz herum. Richtig gut gelingt dies nebenbei, wenn eure Lautsprecher auf Ständern sind, da diese dann freier und flexibler in der Platzwahl sind.

Die richtige Platzierung vom Subwoofer

Beim Subwoofer scheiden sich die Geister, was dessen korrekte Platzierung angeht. Vielmehr gibt es jede Menge Regeln, wie man ihn nicht platzieren sollte. So sollte der Subwoofer niemals in einer Ecke stehen um einem fast schon vorprogrammierten Dröhnen direkt entgegenzuwirken. Ebenso sollte der Subwoofer niemals direkten Kontakt mit Möbelstücken haben, da diese sonst mitschwingen und auch hier das Klangerlebnis verheerend ist.

Da das menschliche Gehör den Bass in der Regel nicht orten kann, ist ansonsten fast jeder Platz im Heimkino zugelassen, wenn man oben genannte Regeln befolgt. Meistens ist dieser zwischen Center und Frontlautsprecher zu finden, wo er in meinen Augen auch eine gute Figur macht.

Bei dem Gebrauch mehrerer Subwoofer sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese wieder symmetrisch angeordnet sind und vor allem, dass es sich um zwei identische Geräte handelt. Ist beides nicht der Fall, hat man erneut ein schlechtes Hörerlebnis. Gerade letzter Punkt mit verschiedenen Geräten wird oft bei einem Systemwechsel ausprobiert, wenn das neue 5.1 System mit dem Subwoofer des alten Systems ergänzt wird.

Ansonsten gibt es keinerlei weitere Spielregeln was die Aufstellung des Subwoofers angeht. Um wirklich alles aus herausholen zu können, sollte man aber verschiedene Standorte ausprobieren. Richtig gut gelingt das zum Beispiel auch mit einer kabellosen Variante, so dass dem Aufstellungsort keine Grenzen gesetzt sind. Wie das geht zeigt zum Beispiel der Hersteller Klipsch mit seinem Subwoofer Wireless Set.

Fazit zur richtigen Aufstellung der Lautsprecher

Man sieht, dass man selbst mit einem Einsteiger Heimkino schon vieles richtig und selbst bei einem teuren Lautsprecher-Set noch mehr falsch machen kann. Diese Grundregeln sollten euch helfen ein tolles Rundumgefühl genießen zu können. Nun steht einem Test eurer Aufstellung nichts mehr im Wege, was am besten mit entsprechenden Testtönen und Trailern geschieht. Alternativ könnt ihr natürlich auch euren Referenzfilm nutzen an dem ihr eure neu gewonnene Qualität messen könnt. Wenn alles dann perfekt sitzt, solltet ihr euch in die nächste Atmosphäre wagen und eine Erweiterung eures Sets prüfen. Passende Effekt-Lautsprecher dazu findet ihr hier.

Bild- und Videorechte so wie Quellen hier