Verbesserung der Akustik im Heimkino

Die Akustik in einem Heimkino spielt eine besonders wichtige Rolle. Nur mit dem richtigen Material sowie ideal angeordneten Diffusoren, Absorbern und Resonatoren entfaltet sich der Schall korrekt. Neben dem Bild ist die adäquate Wiedergabe des Tons ausschlaggebend für den Heimkinogenuss. 

Eine besonders große Herausforderung stellt die Raumakustik bei 3D-Surround-Formaten wie Dolby Atmos, Auro-3D und DTS:X dar. Für diese Formate kommen in der Regel weitere Lautsprecher für die Decke zum Einsatz. Bei Upfiring-Lautsprechern sieht das natürlich anders aus. Für ein authentisches Atmos-Erlebnis und dem Voice of God für Auro-3D sind Deckenlautsprecher jedoch unabdingbar. Wie Sie bei der Installation der Raumakustik am besten vorgehen und welche Materialien sich für eine exzellente akustische Untermalung eignen, erläutern wir Ihnen in diesem Artikel. 

Wie lässt sich die Raumakustik im Heimkino verbessern?

Jeder kennt das: Je weniger Möbel im Raum stehen, desto größer der Nachhall. In einem Kino gilt es, den Nachhall so gering wie möglich zu halten und diesen über den kompletten Frequenzbereich zu reduzieren. Einen spürbar besseren Sound bekommen Sie bereits mit wenigen Handgriffen. Dabei ist es nicht einmal nötig, auf kostspielige Fertiglösungen zu setzen. In der Regel kommen Sie deutlich günstiger mit handgefertigten Lösungen davon. Die Mühe soll sich bezahlt machen. Das Resultat ist eine spürbar bessere Akustik.  

Mit welchen Mitteln lässt sich die Raumakustik am meisten verbessern?

Um im Heimkino einen besseren Klang zu erzielen, lassen sich unter anderem Absorber nutzen. Darüber hinaus eignen sich Resonatoren und Diffusoren ideal, um den Schall im Raum zu verteilen beziehungsweise an den richtigen Stellen zu unterdrücken. Das Ziel ist es, in einer Soundglocke eingehüllt zu sein und die Dokumentation, den Film sowie die Musik deutlich intensiver zu erleben.

Bei Absorbern hat sich Basotect weitestgehend etabliert. Das von der BASF entwickelte Material lässt sich einfach an die Wand anbringen.

Diffusoren bestehen üblicherweise aus Holz. Sie lassen sich zwar auch aus Metall und Glas fertigen, im Eigenbau ist die Fertigung mit Holz jedoch einfacher. Der Trend geht in Richtung 2D-QR-Diffusor. Dabei handelt es sich um ein Element, das aus einer Szene von Christopher Nolans „Inception“ stammen könnte. Unterschiedlich lange Holzblöcke werden auf einem stabilen Untergrund befestigt.

Ein Resonator schluckt den Bass und findet dort Platz, wo der Bass am stärksten auftritt. Das ist häufig in der Ecke. Zur Realisierung eines Plattenresonators lassen sich Rahmen verwenden, die luftdicht verschlossen sind. In vielen Fällen reichen Absorber jedoch vollkommen aus und verrichten eine genauso gute Arbeit wie Platten- oder Helmholtzresonatoren.

Auch im Tonstudio begegnet man ähnlichen Problemen wie im Heimkino. Wenn es sich perfekt und unverfälscht anhören soll, muss man am Raum selbst arbeiten

Ideale Anordnung von QR-Diffusoren, Absorbern und Resonatoren im eigenen Kino

Damit der Klang an die richtige Stelle gelangt, ist die korrekte Anordnung der Platten von immenser Bedeutung. In der Regel genügt eine gute Mischung aus Plattenabsorbern und 1D- beziehungsweise 2D-Diffusoren, um ein warmes Klangerlebnis zu erhalten. Je nach räumlicher Begebenheit lässt sich auch ausschließlich auf eine Absorber- beziehungsweise Diffusor-Lösung setzen.

Bei einem Plattenabsorber aus Basotect ist darauf zu achten, dass dieser mit einem gewissen Abstand an der Wand anzubringen ist. Ideal ist ein Abstand, der der Hälfte der Stärke der Platte entspricht. Bei einem 10 cm dicken Absorber sollte der Wandabstand bei exakt 5 cm liegen. Da das Material schnell bröckelt, ist hier mit etwas mehr Vorsicht vorzugehen.

Der Plattenabsorber sollte möglichst nahe am ersten Reflexionspunkt angebracht werden. Dieser befindet sich am rechten und linken Frontlautsprecher. Je mehr Abstand die vorderen Lautsprecher zur Wand haben, desto besser. Um den Ausfallwinkel herauszufinden, eignet sich die Spiegelmethode. Ein Spiegel wird dort angebracht, wo sich der zukünftige Plattenabsorber befinden soll. Gehen Sie danach zur Hörposition. Sehen Sie den Lautsprecher im Spiegel, haben Sie den Reflexionspunkt und den idealen Standort für Ihren Plattenabsorber gefunden.

Der Resonator soll den Bass unterdrücken. Ein Diffusor befindet sich häufig an der Decke, um den Zuschauer in eine Art akustische Glocke einzuhüllen. Beim Einsatz von Dolby Atmos lassen sich Deckenabsorber geschickt in das Deckensegel integrieren. Dank der Segel lassen sich Deckenlautsprecher auch wunderbar kaschieren und nahtlos ins Kino einbinden. Um den Klang nicht zu verfälschen, ist ein akustisch transparenter Stoff nötig.

Ein Deckensegel bietet auch den Vorteil, dass sich dadurch Deckenlautsprecher wunderbar kaschieren und Deckenabsorber geschickt integrieren lassen.

Welchen Zweck erfüllen diese Elemente?

Ein Diffusor soll den Schall gestreut reflektieren. Der sogenannte 2D-QR-Diffusor findet häufig an der Decke Platz. Dort soll er dafür sorgen, dass der Zuschauer vom Sound umgeben ist und diesen intensiver wahrnimmt. Die endgültige Position hängt jedoch von den räumlichen Begebenheiten ab. Ein Diffusor kann sehr viel Platz wegnehmen. Bei kleineren Räumen sind daher Plattenabsorber oftmals die bessere Wahl. Allerdings fungieren bereits gut gefüllte Bücherregale als idealer 1D-Diffusor. Wenn Sie solch ein Regal besitzen und in Ihr Kino integrieren, verfügen Sie bereits über ein gutes Grundgerüst. 

Um ein ideales Klangerlebnis zu gewährleisten, sollte die Größe und das Auftreten eines Diffusors zuvor berechnet werden. Dazu eignet sich beispielsweise das kostenlose Programm QRDude für Windows.

Ein Resonator soll den Bass etwas dämpfen. Daher sind Ecken oft der richtige Standort für einen Resonator.  

Im Heimkino sind die Möglichkeiten der Verbesserung der Raumakustik vielfältig. Während echte Akustikelemente eher im Heimkino zu finden sind, können im Wohnzimmer auch Bücherregale als 1D-Diffusor dienen.

Raumakustik mit Baffle Wall

Eine ganz besonders wichtige Rolle im eigenen Kino spielt natürlich auch die Leinwand. Sollen die Lautsprecher hinter der Leinwand verschwinden, eignet sich dazu der Bau einer Baffle Wall. Hinter dieser Baffle Wall befinden sich die Lautsprecher, die sich „unsichtbar“ und nahtlos in den Raum einfügen. Darüber hinaus sind der Rahmen der Projektionsfläche sowie die Leinwand mit der Wall befestigt.  

Für die richtige Raumakustik kommt nur eine akustisch transparente beziehungsweise schalldurchlässige Leinwand infrage, da diese den Klang hindurchlässt und ein unverfälschtes Hörerlebnis verspricht. Ist die Projektionsfläche nicht schalldurchlässig, geht unter Umständen die Dynamik der vorderen Lautsprecher verloren.

Fazit

Wie man sieht, gibt es jede Menge Möglichkeiten um die Raumakustik zu verbessern. Dabei gibt es für jedes spezielle Problem auch ein passendes Hilfsmittel. Da man im eigenen Wohnzimmer aber eher selten derart große optische Veränderungen in Kauf nimmt, sollte man hier zumindest auf die optimale und korrekte Aufstellung von allen Lautsprechern achten. Hilfsmittel für eine Verbesserung der Raumakustik können auch bestehende Elemente wie ein Bücherregal oder Vorhänge sein. Mit der korrekten Aufstellung von Lautsprechern aber, holt man, wurde bisher noch gar nichts optimiert, meist sogar deutlich mehr heraus, sogar bei kleinen Einsteiger 5.1 Sets. Im Anschluss kann dann der Raum selbst optimiert werden, wenn alles so steht, wie es soll. Wer allerdings den Traum vom eigenen Heimkino voll ausleben kann, der kommt an diesen Akustikelementen, wie AbsorbernDiffusoren und Resonatoren, in der Regel nicht vorbei.

Bild- und Videorechte so wie Quellen hier