Der optimale Sitzabstand
Das optimale Fernseh- und Heimkinovergnügen (beispielsweise bei einem 4K Fernseher oder einer Leinwand) kann sich bekanntermaßen auch nur dann einstellen, wenn der Nutzer den richtigen Sitzabstand zu dem Fernsehgerät herstellen kann. Hierbei werden sehr häufig Empfehlungen ausgesprochen, dass der Sitzabstand als Minimum den 1,7-fachen Wert von der Bildschirmdiagonale entsprechen sollte. Dies ist jedoch in der Praxis nur schwerlich umsetzbar, da bei den meisten Fernsehern dann der Abstand als Höchstmaß 2 Meter betragen dürfte.
Überdies lässt sich dies auch nicht verallgemeinern, da es ja auch 3D Technologie gibt. Aus diesem Grund sollte jeder ambitionierte Heimcineast den vorgenannten Ratschlag vergessen und sich stattdessen daran halten, dass der Sitzabstand in Verbindung mit dem gewünschten Sichtfeld gesehen werden muss. Wenn es um das Sichtfeld geht denken viele Menschen automatisch an die menschliche Anatomie, was ja auch durchaus nachvollziehbar ist.
Wie wird der Sitzabstand berechnet?
Das Sichtfeld darf jedoch mitnichten mit dem tatsächlichen realen Sichtfeld verwechselt werden, welches das menschliche Auge leisten kann. Je nachdem, welches Alter der Nutzer erreicht hat und welche weiteren Einflüsse in den räumlichen Gegebenheiten vorhanden sind, kann von einem Winkel von knapp 170° in der Horizontale ausgegangen werden.
Für einen optimalen TV-Genuss ist dieser Winkel jedoch nicht optimal, da es sich hierbei um den Winkel der Kopfdrehung handelt, um einen geraden Blick von einem Auge zum anderen Auge zu haben. Niemand jedoch sitzt bei einem Blockbuster-Film über zwei oder mehrere Stunden lang völlig regungslos in dem Sessel bzw. auf dem Sofa.
Ein weitaus realistischer Wert für den optimalen TV-Genuss ist daher eher ein Winkel von knapp 30°. Dieser Wert muss in Verbindung mit der Bildbreite 21:9 Cinemascope gesehen werden.
Mittels folgender Formel kann der Sitzabstand berechnet werden:
0,5 * Bildbreite / Tangens (0,5 * Sichtfeldwinkel) = Sitzabstand
Diese Formel basiert auf den Gesetzmäßigkeiten eines rechtwinkligen Dreiecks. Aus diesem Grund werden hier nur die halbe Bildbreite und der halbe Sichtfeldwinkel verwendet. Das Ergebnis ist der ideale Sitzabstand, welcher innerhalb der Formel eine Seite des rechtwinkligen Dreiecks darstellt.
Bei einer Bildbreite von 300 cm, also 150 cm halber Bildbreite sowie einem Sichtfeld von 30° würde unter Berücksichtigung der obigen Formel ein optimaler Sitzabstand von 559.81cm vorhanden sein.
Es darf hierbei aber auch nicht vergessen werden, dass es sich lediglich um die Berechnung des optimalen Sitzabstandes handelt. Ob dieser optimale Sitzabstand auch automatisch den höchstmöglichen Fernsehgenuss gewährleistet hängt davon ab, welche weiteren räumlichen Voraussetzungen in den heimischen vier Wänden des Nutzers gegeben sind. Beispielsweise spielt hier auch die Sitzsituation bezüglich Bequemlichkeit und Komfort eine wichtige Rolle. Ein richtig guter Relaxsessel kann hier z.B. das Kinoerlebnis nochmals verbessern.
Die Art des Fernsehers spielt ebenso eine Rolle wie die Lichtverhältnisse bzw. etwaige Hindernisse in Form des Mobiliars. Durch den Umstand, dass sich der optimale Sitzabstand zum Fernseher oder der Leinwand immerhin ausrechnen lässt, kann der Nutzer zumindest schon einmal einen ersten Schritt in Richtung perfekter TV-Genuss unternehmen.
Auf den Sessel, fertig, los!
Haben Sie erst einmal den richtigen Sitzabstand für Ihr eigenes Heimkino oder Wohnzimmer gefunden, steht dem gemütlichen Filmabend nichts mehr im Wege. Laden Sie ein paar Freunde ein, machen Sie es sich in Ihrem Sessel oder auf der Couch bequem und genießen Sie die Show.
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