Bass Shaker im Heimkino
Bass Shaker, die auch als Body Shaker oder Körperschallwandler bezeichnet werden, werden für die Heimkino-Ausstattung immer beliebter. Sie nutzen den Tiefbass voll aus und sorgen für ein lebendiges, rundes Sound-Erlebnis. In den meisten Fällen wird ein Bass Shaker direkt mit einem Sitzmöbel verschraubt, so dass dieses zu vibrieren beginnt, wenn der tiefe Bass ertönt. Auf diese Weise hört man den Sound nicht nur, sondern man spürt ihn auch durch und durch.
Körperschallwandler - so funktionieren sie
Genau genommen handelt es sich dabei um einen Lautsprecher, der über einen schwingenden Magnet verfügt, was sich gut mit einer Art Schwungmasse vergleichen lässt. Allerdings übertragen sich die erzeugten Schwingungen unmittelbar auf das jeweilige Objekt, an das der Bass-Shaker gekoppelt wird.
Unser Gehör ist ab einem Wert von rund 20 Hz dazu in der Lage, Schallwellen zu hören. Die geringeren Frequenzen werden dagegen als Infraschall bezeichnet – man hört sie zwar nicht, aber spürt sie durchaus. Schallwandler erzeugen jedoch keinen Infraschall, denn ihre Frequenzen betragen deutlich mehr als 20 Hz. So kann ein hochwertiger Subwoofer es durchaus schaffen, dass eine komplette Sitzreihe regelrecht bebt – so, wie man es aus dem Kino kennt. Für den Heimgebrauch ist dies natürlich nicht immer praktisch, vor allem nicht in Mietshäusern.
Hier kommt der Bass Shaker ins Spiel, der die Schwingungen direkt auf das Möbelstück überträgt, was viel effektiver als der Weg über die Luft ist. In der Regel ist die Schwingung dann im restlichen Haus kaum wahrnehmbar. Unser Körper nimmt diese Schwingungen direkt auf und überträgt sie weiter – deshalb wird auch vom sogenannten Körperschall gesprochen. Es ist also nicht zwingend der Fall, dass Schall durch die Luft übertragen wird – bei festen Stoffen übertragen sich tiefe Frequenzwerte um einiges effizienter.
Wie entsteht der Ton bei Bass Shakern?
Genau genommen wird das Signal eines Bass Shakers nicht viel anders erzeugt als bei einem HiFi-Subwoofer. In der Regel arbeitet das gerät mit dem zweiten Subwoofer-Ausgang von AV-Receivern, in dem neben dem LFE-Kanal auch tiefe Frequenzen von anderen Kanälen enthalten sind. Darüber hinaus sind Bass-Shaker mit sogenannten Low Pass Filtern ausgestattet, welche Frequenzen von bis zu 40 Hz übertragen – so entsteht nicht schon bei kleinsten Regungen eine Vibration. Sieht man sich also zu Hause einen Film an, kann man sich auf unterschiedliche Effekte freuen.
Dazu zählen zum Beispiel die sogenannten Kicks, die kurz und kräftig auftreten. Meistens ist dies der Fall, wenn im Film ein Schuss fällt, eine Person eine andere schlägt oder ähnlich Spannendes passiert. Genau dann spürt man dies durch einen Ruck im Sessel. Allerdings ist es für das perfekte Heimkino-Erlebnis natürlich auch wichtig, dass das Signal in Echtzeit übertragen wird.
Vibrationen treten dagegen eher auf, wenn Motoren oder Maschinen in Filmen betrieben werden – so, als stünde man auf der Straße direkt daneben. Auch hier ist eine gleichmäßige, gut dosierte Übertragung des Schalls wichtig. Spürbar sind Vibrationen und weitere Effekt in der Regel vor allem in unteren Rückenbereich sowie auch im Gesäß, doch auch über die Armlehnen macht sich das spannende Gefühl oft breit. Dies hängt allerdings immer davon ab, wie das Möbelstück beschaffen und der Bass-Shaker darin verbaut ist. Im besten Fall werden die Effekte vertikal erzeugt, da dies der Realität am nächsten kommt.
Voraussetzungen für die Installation von Bass Shakern
Um möglichst intensive und realistische Effekt mit Bass Shakern zu erzielen, müssen sie richtig installiert und konfiguriert werden. Ansonsten kann es passieren, dass sie die maximale Leistung gar nicht erreichen können und man nur ein geringes Kribbeln unter dem Sitz spürt – so sollte es natürlich nicht sein.
Wichtig ist hierbei vor allem eine möglichst feste Verschraubung mit dem entsprechenden Sitzmöbel bzw. Podest. Befindet sich das Gerät an einem schwingenden Objekt, bleibt der gewünschte Effekt meist aus.
Ebenfalls kommt es auf die passende Anzahl der Bass-Shaker an. Für welches Gewicht sich diese eignen, wird in der Regel vom Hersteller am Produkt vermerkt. Entscheidend sind hier vor allem das Eigengewicht des Sitzmöbels sowie das Körpergewicht der Personen, die darauf Platz nehmen.
Für bestmögliche Effekte muss ein Körperschallwandler mit ausreichend viel Leistung betrieben werden – deshalb sollten Verstärker nicht zu klein ausfallen. Zu achten gilt es außerdem auf eine möglichst gute Entkopplung des Sitzmöbels vom Untergrund, denn nur so kann es schwingen und in Vibration versetzt werden.
Weiterhin spielt eine tiefe Signaltrennung eine große Rolle, denn es sollten ausschließlich die tiefsten Frequenzen mit Werten zwischen 20 und 40 Hz sollten den Bass-Shaker erreichen. Ansonsten muss damit gerechnet werden, dass der Sessel dauerhaft vibriert und geschüttelt wird, was schnell störend wird. Ausschlaggebend für die „Qualität“ der Effekte ist sicherlich auch die Verarbeitung des Shakers selbst: Hier ist es zu empfehlen, auf Produkte von bekannten Marken, wie zum Beispiel von Reckhorn, zurückzugreifen. Unter Umständen kann sich hier ein Vergleich verschiedener Produkte über das Internet lohnen.
Wann lohnt sich der Kauf eines Bass-Shakers?
Viele Heimkino-Fans stellen sich die Frage, ob sich der Kauf eines Bass-Shakers überhaupt lohnt. Diese Frage lässt sich natürlich kaum pauschal beantworten, denn auch mit einem Subwoofer lassen sich bereits tolle Bass-Effekte erzielen. Der Unterschied ist allerdings, dass ein direkt unter dem Sitzmöbel platzierter Bass-Shaker ein deutlich intensiveres Bass-Gefühl bietet als ein Subwoofer, der in der Nähe platziert wird. Dies wird man bereits bei der ersten Benutzung merken.
Ein Kriterium ist für viele Menschen sicherlich auch der Preis. Die Kosten für einen Bass-Shaker betragen im Durchschnitt zwischen 200 und 500 Euro, dabei sollte allerdings auf eine möglichst gute Leistung geachtet werden.
Die Installation von Körperschallwandlern kann auch als Laie vorgenommen werden. In der Regel liegt eine detaillierte Anleitung des Herstellers bei, so dass man auch ohne Profi-Kenntnisse problemlos einen Auf- bzw. Einbau vornehmen kann.
Fazit: Der Kauf eines Bass-Shakers kann sich auch für einen selbst lohnen
Letzten Endes ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks und der individuellen Erwartungen. Bass-Shaker können unterstützend zu Subwoofern arbeiten, sind aber natürlich nicht zwingend erforderlich. Sie machen Schall nicht nur hör-, sondern auch spürbar – und das, ohne damit die Nachbarn auf die Palme zu bringen. Allerdings sollte man natürlich nicht erwarten, dass man regelrecht durch den Sitz geschleudert wird. Ein Bass-Shaker kann das private Heimkino wunderbar erweitern und dem Spaß an Filmen und Serien deutlich vergrößern. Jedoch ist damit zu rechnen, dass man sich früher oder später an den Effekt gewöhnen wird und ihn nur noch als nettes Extra ansieht. Um den Wow-Effekt nach längerer Zeit der Nutzung wieder erneut zu erleben, darf der Bass-Shaker also ruhig zwischendurch einmal abgeschaltet werden.
Am besten ist es, erst einmal bei einem Freund oder Angehörigen auszuprobieren, ob ein Bass-Shaker zu einem passt. Es empfiehlt sich darüber hinaus, Rezensionen von anderen Käufern oder Testberichte im Internet zu verschiedenen Produkten zu lesen. So erhält man am ehesten einen Einblick dafür, welche Bass-Shaker empfehlenswert sind und wie viel für eine gute Leistung investiert werden muss. Letzten Endes muss es natürlich nicht das teuerste Produkt auf dem Markt sein – ein billiges Modell aus dem Discounter ist allerdings ebenfalls nicht zu empfehlen. Im besten Fall entscheidet man sich für einen Bass-Shaker aus der mittleren Preisklasse, der von einem renommierten Hersteller, wie beispielsweise Reckhorn, stammt. Damit macht man ganz sicher nichts falsch.
Eines steht jedoch fest: Wer sich langfristig maximalen Heimkino-Genuss wünscht, sollte den Shaker unbedingt einmal selbst ausprobieren.
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