UHD schon Pflicht oder reicht noch Full HD

Der neueste Standard im Pixelwettstreit im Fernseherbereich besticht nicht nur mit einer höheren Auflösung, sondern vor allem mit aufgewertetem Kontrast und einer größeren Farbpalette. Filmmaterial gibt es mittlerweile ebenfalls ausreichend viel auf UHD Disk zu finden. Full HD Geräte bestechen dennoch derzeit mit einem mehr als attraktiven Preis und das bei durchaus großen Bilddiagonalen. Doch lohnt es sich dem Trend jetzt schon zu folgen oder reicht das alte Format noch aus?

Kino-Feeling im Wohnzimmer ist ein begehrter Trend mit steigender Anzahl an Anhängern. Neben einer hochwertigen Heimkinoanlage spielt aber der Großteil des Geschehens sich erst einmal in Form bewegter Bilder auf einer Leinwand oder einem Fernseher ab. Letzteres steht in Wohnzimmer-tauglicher Größe der Leinwand in fast nichts mehr nach, wenn man von einem Standardhaushalt ausgeht. Vor dem Kauf gilt es aber, die entscheidende Frage zu klären: Soll es ein UHD-Gerät mit rund acht Millionen Bildpunkten sein, oder reicht ein preiswerterer Full-HD-Fernseher mit zwei Millionen Pixeln – schließlich sind ultrahochauflösende Inhalte immer noch relativ teuer.

An das hochauflösende Material kommt man derzeit entweder über Bezahlsender wie Sky oder andere Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime. Hier allerdings ist meist nur eine höhere Pixelzahl der Mehrwert. Seltener, wie auf UHD Blu-rays ist auch ein besserer Kontrast durch HDR oder Dolby Vision zu finden. Ebenso fehlen bessere Tonspuren wie Dolby Atmos meist gänzlich. Toll ist, dass mittlerweile auch viele ältere Filme aufgewertet und aufgehübscht auf der UHD Scheibe erhältlich sind. Das zeigt, dass hier ein Trend angekommen und Käufer gefunden worden sind. Wer in diesem Bereich nach Schnäppchen sucht wird hier in der Regel fündig

Nicht nur aktuelle Filme mit hochwertigen Dolby Atmos Tonspuren und HDR Kontrastverbesserungen sind auf UHD Blu-ray zu finden. Auch ältere Topfilme wie Matrix oder das fünfte Element sind mit optischem Upgrade auf dem neuesten Format zu finden.

Der Qualitätsgewinn spiegelt sich in einem gestochen scharfen Bild gerade auch auf sehr großen Diagonalen wieder. Ab 65 Zoll wird das Mehr an Bildpunkten auch für viele tatsächlich erkennbar, wenn man ein vergleichbares Full HD Gerät nebendran stehen hat. Bewundert werden bei entsprechendem Bildmaterial dann aber auch der Detailreichtum und einen Farbvielfalt wie man sie bisher nicht kannte – vorausgesetzt, der neue Fernseher unterstützt diese Formate. Ein aktueller UHD Bildschirm kann hier selbst im Niedrigpreissegment mit Bildverbesserungen protzen, während es für Full HD Geräte außer einer guten Auflösung keine weiteren Extras gibt.

Sitzabstand ausschlaggebend

Die alte Faustregel „Bildschirmdiagonale x 2 = minimaler Sitzabstand“ ist heute nicht mehr aktuell. Selbst auf kürzester Distanz zum Fernseher ist kein Bildpunkt mehr zu erkennen. Bei einem UHD Gerät mit 3.840 x 2.160 Pixeln sinkt der Abstandsfaktor auf 0,75. Somit kann man mit „0,75 x Bildschirmhöhe“ schon wirklich fast auf dem Gerät sitzen, was allerdings bei actionreichen Szenen und schnellen Kameraschwenks zu einem flauen Gefühl in der Magengrube führt. Daher ist der übliche Mindestabstand bei ca. 1,5 Metern. Bei entsprechender Bildschirmdiagonale ist es ein Genuss die vier Mal so vielen Bildpunkte in UHD genießen und auch nutzen zu können. Ansonsten verpufft der Mehrwert der mehrfachen Auflösung hier schnell und der Griff zum Full HD Fernseher wird eine gute Alternative.

Gönnen Sie altem Bildmaterial ein Upgrade

Um auch aus herkömmlichen Blu-rays, DVD’s oder auch dem normalen Fernsehprogramm mehr heraus zu kitzeln, spielt der sogenannte Upscaler eine bedeutende Rolle. Er skaliert bei einem UHD-Fernseher HDTV-Bilder auf die vierfache Auflösung (oder mehr) hoch und lässt so sogar noch ältere Filme in neuem Glanz erscheinen. Mittlerweile können dies aber auch viele bessere AV Receiver, so dass die Rechenleistung des Fernsehers geschont werden kann.

Preis - Leistung

Nun wissen wir, wo grafisch und optisch die Mehrwerte bei UHD Geräten stecken. Doch wie sieht es mit dem Preis aus? Wer hier auf die Kontrast und Farbverbesserung drüber hinwegsehen kann und weder die höhere Auflösung noch aktuelle Tonspuren wie Dolby Atmos benötigt, der kann sehr viel Geld sparen. Kostet zum Beispiel ein aktuelles Samsung Fernsehgerät der 8000er Reihe mit UHD mit 65 Zoll noch fast 1.400 Euro, so kostet sein Gegenstück in der Full HD Variante meist fast nur noch die Hälfte. Hier lohnt sich auch ein Gang in die Fachmärkte vor Ort wo man für dasselbe Geld meist sogar schon einen FULL HD OLED Fernseher ergattern kann.Zwar sind diese dann nicht mehr aus der aktuellen Baureihe, aber auch hier gilt – was gefällt darf bleiben.

UHD-Player – Geheimtipp

Der neue Fernseher kann in der Regel, auch mit Upscaler, nur so viel aus dem Bild herausholen, wie die Quelle liefert. Um in den Genuss von UHDs zu gelangen ist somit erst einmal ein passender Player Pflicht. Dieser kann von einer günstigen Lösung abgebildet werden, wie dem LG UBK90 Ultra HD 4K Blu-ray-Player mit HDR, Dolby Vision und Dolby Atmos Unterstützung für derzeit 177 Euro oder aber mit bis zu einem fünffachen des Preises mit dem Panasonic DMP-UB900EGK gehen.

Benchmark in Sachen UHD Player ist Panasonic mit einer breiten Produktpalette

Geheimtipp für viele ist allerdings die Xbox One S aus dem Hause Microsoft. Sie bedient nicht nur die Kontrastverbesserungen HDR und Dolby Vision und unterstützt auch Dolby Atmos. Sie hat zudem auch ein vollwertiges UHD Laufwerk. Dies in Kombination mit der Konsolenfunktion und Spielspaß bietet ein unglaubliches Preis-Leistungsverhältnis. Die meisten entscheiden sich dabei für genau dieses Bundle.

Fazit

Ein neuer UHD Fernseher bringt bei Weitem mehr als nur viele Bildpunkte, was in vielen Fällen auch notwendig ist. Der Sitzabstand gibt es oft nicht her, dass man hier ein tatsächlich schärferes Bild wahrnehmen kann. Auch das Preis-Leistungsverhältnis sorgt dafür, dass der Fokus eigentlich auf den Full HD Geräten sein müsste. Doch entscheidet man sich für das insgesamt bessere Bild mit Kontrastverbesserungen, Upscaling und einer deutlich größeren Farbpalette nimmt man schnell wahr, dass sich am Technikmarkt doch Einiges getan hat. Möchte man die technischen Stärken von seinem neuen UHD Gerät direkt ausspielen kommt man allerdings nicht an einem guten Zuspieler vorbei, den man zwar auch noch erwerben muss, aber auch gemeinsam mit dem besseren Bild von UHDs bessere Tonspuren wie Dolby Atmos mit ins Heimkino bringt.

Bild- und Videorechte so wie Quellen hier